Dienstag, Mai 30, 2006

Nachtrag: Ich zahle doch kein kleines Vermögen für die Wohnung, da ich sie jetzt mit James, einem waschechten Engländer teile. James war vor drei Wochen im Porão do Alemão und hatte dort das Pech, mir zu begegnen. Wenn ihr mir ganz viele Kommentare und Emails schreibt, stelle ich mal ein paar Bilder von der Wohnung ins Netz! Also lasst mal was hören!

Schönen Gruß vom Äquator!
Jonas

Mittwoch, Mai 17, 2006

Ich freue mich euch mitteilen zu können, dass ich ein Apartment gefunden habe. Was ihr vielleicht nicht wusstet (und ich zuvor auch nicht) ist, dass Manaus einer der teuersten Orte zum Wohnen in ganz Brasilien ist. Ein Apartment an der Ponta Negra kostet mehr als eines an der Copacabana. Ich zahle zwar ein kleines Vermögen, aber dafür ist auch ein 24-Stunden Wachdienst im Preis inbegriffen.

Als nächstes brauche ich dann ein Auto, denn mit dem Omnibus zu fahren ist hier alles andere als angenehm. Man wartet eine Ewigkeit und wird dann eineinhalb Stunden lang durch die Stadt geschleudert. Ältere Menschen sollten sich besser eine Alternative suchen, denn der Busfahrer wird nach der Anzahl beförderter Personen bezahlt und prescht deshalb mit Vollgas durch den Verkehr. Wer sich nicht festhalten kann, der hat ein Problem.

Wenn ich Abends um 8 von der Arbeit heimkomme, bin ich meistens zu müde um noch etwas zu unternehmen. Letzten Freitag habe ich sogar das all-wochenendliche Feiern ausgelassen! Ja, ich! Das war wirklich schade, denn die Partys sind fast das beste an Brasilien. Grundsätzlich hat man die Auswahl zwischen Discos und Bars im europäischen/amerikanischen Stil sowie den Tanzfesten Forró und Boi Bumbá (hier in Manaus ist Samba nicht sehr gross). Fast überall gibt es Live-Bands, die auch richtig gut sind.

Boi Bumbá ist ein Fest ähnlich dem Karneval, das das ganze Jahr über gefeiert wird und Ende Juni in der Stadt Parintins sein grosses Finale erreicht. Wenn alles gut geht werde ich von dort berichten.

So viel vom Caipirinheiro Jonas, der zuviel Zeit in der Arbeit hat ;-)
Muss mal wieder was tun.

Donnerstag, Mai 11, 2006

Ganze drei Wochen hat es gedauert, bis ich einen Stromnetzadapter für mein Notebook gefunden habe. Jetzt kann ich euch endlich die Fotos von meinem Flug zeigen.

Sonntag, Mai 07, 2006

Seja bemvindo no Brasil! 

Guten Tag die Herrschaften,
Good morning, ladies and gentlemen,
Bom dia Senhores!

Hier meldet sich der verschollen geglaubte Jonas aus den Tiefen und Untiefen des tropischen Regenwalds, vom Zusammenfluss der Gewässer zum Amazonas, aus der feucht-heißen Urwaldmetropole Manaus.

Trotz der extremen klimatischen Verhältnisse und des für mich besonders tragischen Fehlens einer adäquaten Breitbandverbindung ins Internet geht es mir den Umständen entsprechend gut. Die fremde Sprache der Eingeborenen, sie nennen sich hier "Brasilianer," bereitet mir noch Kopfzerbrechen, doch wird auch diese Herausforderung von Tag zu Tag geringer.

Wer mir eine Nachricht übermitteln möchte, der möge dies per Rauchwölkchen oder wie gewohnt per Email tun. Auch auf meinem privaten Urwaldtelefon bin ich zum Preis vom 7,6 Tupu-Cent pro Minute unter der Nummer 01026 0055 92 81220677 zu erreichen, wobei die 01026 je nach Stand des Mondes und der Laichzeit des Pirárucu-Fisches durch weitere Vorwahlen ersetzt werden kann und sollte.

Ich habe bereits einige Fotos gemacht, doch noch keinen Weg gefunden, diese per Brief-Papagei ins Internet zu schicken. Ich bitte um Entschuldigung für diese Unannehmlichkeit und verweise auf die alte Fotogallerie.

Mit freundlichem Gruß,
Best regards,
Atenciosamente,

Ihr Urwaldforscher und Informatikpraktikant,
Jonas Eschenburg